
Freie Radikale und Oxidativer Stress
Freie Radikale sind Atome oder Moleküle denen auf ihrer äußersten Elektronenschale ein Elektron fehlt. (Abb. 1) Alle Atome und Moleküle streben den Edelgaszustand an, das heißt dass ihre äußerste Elektronenhülle vollständig mit Elektronen gefüllt ist, da es für sie energetisch günstiger ist. Daher sind freie Radikale hochreaktiv.

Im Körper entstehen diese freien Radikale bei allen Stoffwechselvorgängen an denen Sauerstoff beteiligt ist, also Oxidationen. Daher werden Sie auch Oxidantien genannt. In einem mehrstufigen Prozess werden sie zu Wasser umgewandelt. Jedoch entgleiten etwa 5-6 % der Sauerstoffradikale oder Radikalbildner der gesteuerten Umsetzung und müssen detoxifiziert werden.
Denn die fehlenden Elektronen eignen sich freie Radikale von andern Verbindungen an, die dann ihrerseits wieder versuchen müssen, das Elektronendefizit auszugleichen. Dabei werden Zellstrukturen und ihre Funktionen (das umfasst Reparaturmechanismen, Zellwände, das Immunsystem, Organfunktionen und schlimmstenfalls das Erbguts (DNA)) geschädigt.(1)(2)
Nahrungsergänzungsmittel und die Auswirkung auf die Zellteilung
Menschliche Zellen können sich nicht unendlich teilen. Am Ende der DNA-Stränge befinden sich überstehende Endkappen, so genannte Telomere, die für die Zellteilung wichtig sind. Sie sorgen dafür, dass die komplette DNA abgelesen wird. Bei jeder Zellteilung verkürzen sie sich. Je mehr sich die Telomere verkürzen desto höher ist das Risiko für inkomplettes Ablesen der DNA und dadurch entstehende Funktionsstörungen. Irgendwann können sich die Zellen nicht mehr erfolgreich teilen.

Es gibt allerdings ein Enzym was dazu führt, dass die Telomere wieder verlängert werden: Telomerase. Mittlerweile konnten für eine Reihe von Nährstoffen, die die Arbeit der Telomerase unterstützen und so eine Schutzwirkung für Telomere besitzen. Dazu gehören Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren, ein Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren von höchstens 4:1, Kurkuma, Grüntee, Quercetin, Vitamin E, Tocotrienole, Gingko und Astralagus.
Eine Studie der Universität Utah aus dem Jahr 2009 konnte bei Frauen, die zu ihrer Ernährung zusätzlich ausreichend dosierte Multi-Nährstoffpräparate einnahmen tatsächlich weniger verkürzte Telomere aufweisen, als Frauen, die dies nicht taten.(1)
Der stündliche Vitamin C-Bedarf des Gehirns, um die entstehenden Radikale zu verarbeiten
Dr. Villoldo und Dr. Perlmutter konnten in einer sehr aufwändigen Versuchsreihe berichten, dass alleine aufgrund der im Gehirn vierfach verstärkten Energie, also der mitochondrialen Leistung, der Mensch zur Entgiftung der dabei anfallenden Sauerstoffradikale umgerechnet pro Stunde 5 t Vitamin C bräuchten. Zum Vergleich: um eine Nutzlast dieser Größenordnung zu transportieren benötigt man einen 12t LKW (Abb. 20).(3)

Glücklicherweise gibt es in unserem Körper eine Vielzahl Radikal-Entgiftungssysteme. Dazu gehören das Gluthathion-System, die Superoxid-Dismutase und Katalasen der Mitochondrien. Dadurch wird klar, dass wir niemals eine ausreichende Menge an Antioxidantien essen könnten, ohne dass unsere körpereigenen Antioxidantien Stickstoff und Sauerstoffradikale abfangen.
Über 95 % aller Erkrankungen sind Radikalerkrankungen. Das bedeutet, sie werden von zu hohem oxidativem Stress ausgelöst. (Mehr über die häufigsten krankheitsbedingten Todesursachen in Deutschland 2013)
Die moderne Substitution von Nahrungsergänzungsmitteln ist bedacht, die körpereigenen Enzymketten wieder zu aktivieren bzw. alles Mögliche zu tun, um nach exakter Messung das körpereigene Abfangen von Radikalen wieder zu aktivieren.
Der menschliche Körper befindet sich bis zum 25. Lebensjahr im enzymatischen und Stoffwechselraubbau. Er lebt so, als ob jeder Tag zu überleben zählen würde ohne Rücksicht auf den kompletten Verbrauch seine Ressourcen. Offenbar sind wir dazu programmiert ein Haus zu bauen einen Baum zu pflanzen und Kinder zu zeugen und dann zu Grunde zu gehen.
Im Laufe der Evolution hat es sich dies als effektiver herausgestellt, um seine Gene in die nächste Generation weiterzugeben und das Überleben seiner Art sicherzustellen.
Dabei könnte unsere Genetik nach Berechnung von Prof. Gariaev aus Moskau ohne weiteres 150 Jahre überdauern! Wirkt man diesem programmierten Raubbau körpereigener Ressourcen entgegen, indem man diese Ressourcen gezielt wieder auffüllt, spricht nichts dagegen, dass wir deutlich länger und lange ohne Erkrankung leben.
Oxidativer Stress
Zum Schutz des Organismus vor den Schadwirkungen freier Radikale verfügt eine gesunde Zelle über ein gewichtiges Potential an Abwehrfunktionen, die sich an freie Radikale binden und deren Elektronenhülle komplettieren (Radikalfänger oder Antioxidantien): Enzyme und kleine fett- oder wasserlösliche Moleküle.
Ist das Gleichgewicht zwischen freigesetzten Radikalen und den zur Verfügung stehenden Radikalfängern unausgeglichen, kommt es zu „oxidativem Stress“. Es werden freie Radikale im Überschuss gebildet, denen anti-oxidative Abwehrsysteme nicht in ausreichendem Maße gegenüber stehen. Dieser Zustand ist die Folge einer über längere Zeit andauernden schleichenden Unterversorgung an zwingend notwendigen Antioxidantien gegen Belastung durch, z.B. umwelttoxische Einflüsse, veränderte Ernährungsgewohnheiten, zunehmenden Genussmittel- und Medikamentenkonsum, durch übersteigerten psychischen sowie physischen Leistungsdruck aber auch Folge des krankhaft gestörten Systems der körpereigenen Abwehrmechanismen.

Hinsichtlich des tatsächlichen Tagesbedarfs an essentiellen Nährstoffen für den Menschen hat sich heute die Meinung durchgesetzt, dass der Bedarf individuell variiert.(1)
Empfehlenswert ist daher eine auf den Patienten „zugeschnittene” Vitalstoff-Granulat-Mischung aus Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Durch das Ausfüllen des Anamnesebogens können wir Sie zu Ihrem individuellen Nährstoffbedarf beraten.
Zu wenig von sogenannten Sauerstoff- oder Stickstoffradikale im Körper zu haben, ist mindestens genauso lebensvernichtend wie zu viele davon.
Das Immunsystem beispielsweise benötigt Sauerstoff- oder Stickstoffradikale um Keime oder Tumorzellen zu vernichten. Daher müssen wie bei INAKARB und dem ENKI-Institut individuelle laborchemische Messungen durchgeführt werden bei denen der oxidative (zu viele Radikale) und der reduktive (zu wenig Radikale) Stress exakt gemessen wird. Dies wird zu Anfang der Diagnostik aber auch immer wieder während der Therapie ständig durchgeführt, um ein individuelles Maß an Substitution von körpereigenen Stoffen erreichen zu können.
Die von uns durchgeführte Serum-Redoxdifferenz-Provokations-Analyse (RSA) ermöglicht eine konkrete messwertbezogene Bedarfsbestimmung und ist somit eine gezielte individuelle Therapie.
(1) SCHMITT-HOMM, R & S HOMM, HANDBUCH ANTI-AGING UND PRÄVENTION, VAK-Verlags-GmbH, 2013
(2) KURZWEIL, R & DR. T GROSSMAN, FANTASTIC VOYAGE – LIVE LONG ENOUGH TO LIVE FOREVER, Rodale-Verlag 2004
(3) PERLMUTTER DAVID, MD AND ALBERTO VILLOLDO, POWER UP YOUR BRAIN: THE NEUROSCIENCE OF ENLIGHTENMENT, Hay House, February 1 2011
(A1) Grafik: ENKI-INSTITUT, 2015
(A2) Fotolia_89420099
(A3) Grafik: ENKI-INSTITUT, 2015, verändert nach einer Vorlage von EURO COURIER LOGISTICS: FP_LKW_12T.MIN, http://www.ecl24.de/de/fuhrpark.html (Letzter Zugriff, 26.11.2015, 16:34 Uhr)
(A4) Foto von Nahrungsergänzungsmitteln: INAKARB